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Piano-Duo mit Lawrence Sieberth aus New Orleans

  • jan1706
  • 27. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Im Juli hatte ich Besuch aus New Orleans: Pianist Lawrence Sieberth und seine Frau Ming waren für zehn Tage in Deutschland. In dieser Zeit haben wir vier gemeinsame Konzerte gespielt – im Bachhaus in Bad Hersfeld, in der Waggonhalle Marburg, im Rosengärtchen im Rahmen der Wetzlarer Festspiele und im Kloster Haydau in Morschen.

Larry und ich kennen uns schon seit 1993. Damals war er mit einer kleinen Gruppe Musiker aus New Orleans auf Tour in Deutschland – und ich hatte das große Glück, bei ihm meine ersten Unterrichtsstunden in den Pianostilen aus New Orleans zu bekommen. Diese Begegnung hat für mich den Grundstein gelegt für das Interesse und die Begeisterung für jene spezielle Musik, die mich bis heute begleitet und prägt.



Mehr als dreißig Jahre später nun Konzerte als Piano-Duo mit Lawrence Sieberth spielen zu können,, war deshalb ein besonderer Moment. Beim Spiel an zwei Pianos entstand ein sehr unmittelbares, natürliches Zusammenspiel, das mich wieder an das erinnert hat, was mich damals an der Musik aus New Orleans so fasziniert hat: die rhythmische Vielfalt, die Verbindung karibischer und afrikanischer Elemente mit dem europäischen Einfluss, der Habanera-Rhythmus, das Ineinandergreifen von Energie und Leichtigkeit. Diese Musik trägt ihre Geschichte in sich – und sie geht offen und direkt auf ihr Publikum zu.Das Zusammenspiel mit Larry war darüber hinaus von einer großen improvisatorischen Freiheit geprägt, die ihre Fühler beinahe bis in den Free Jazz hinein ausstreckte – manchmal riskant, aber immer mit sicherem Gespür dafür, wo das gemeinsame Fundament bleibt.



Die Hersfelder Zeitung schrieb über unser Konzert im Bachhaus:

„Perfekt aufeinander eingespielt, sich gegenseitig lustvoll die musikalischen Bälle zuspielend, so präsentierten sich die Jazzpianisten Lawrence Sieberth aus den USA und Jan Luley aus Hauneck.“ „Rhythmische Prägnanz und Präzision paarten sich mit spielerischer Leichtigkeit. Die Verständigung in den Improvisationen erfolgte über Intuition und feinste Blickkontakte. Ansonsten galt das Motto: ‚Das Geheimnis des Jazz ist, dass du tun kannst, was du willst.‘“

Und die HNA (Ausgabe Melsungen) beschrieb das Konzert im Kloster Haydau so:

„Der Saal war einerseits energiegeladen von den treibenden Sounds erfüllt, andererseits war er durch ruhige Songs von meisterhaft gesetzten stillen, intimen und introvertierten Momenten gezeichnet.“

Abseits der Bühne blieb Zeit, uns besser kennenzulernen. Eda und ich haben den beiden ein Stück unserer Umgebung gezeigt – etwa die Wartburg in Eisenach und die Marburger Oberstadt mit dem Landgrafenschloss. Auch das gute Essen kam dabei nicht zu kurz: Wir haben zusammen gekocht und waren häufig gemeinsam essen, was die guten Gespräche und den offenen Austausch noch intensiver machte. Es war eine schöne, bereichernde Zeit – musikalisch wie menschlich.



Besonders freue ich mich darüber, dass Larry nun versucht, für uns im kommenden Frühjahr einige Duo-Konzerte in New Orleans zu organisieren. Das ist keineswegs selbstverständlich. Ich habe in der Vergangenheit schon häufiger Pianisten und andere Musiker aus New Orleans eingeladen – aber dass sich jemand im Gegenzug bemüht, auch für mich etwas in seiner Heimatstadt zu ermöglichen, war noch nie der Fall. Und das ist organisatorisch nicht einfach, da ich keine Arbeitserlaubnis für die USA habe, und wir erst sehen müssen, unter welchen Bedingungen das überhaupt machbar wäre. Aber allein die Tatsache, dass Larry es versucht möglich zu machen, bedeutet mir viel.


Musikalisch wie persönlich war diese gemeinsame Zeit ein echter Gewinn – und wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen mit Ming und Larry im nächsten Frühjahr am Mississippi.

Ab dem 24. März 2026 leite ich übrigens wieder eine Gruppenreise nach New Orleans. Noch sind einige Plätze frei – und wer Lust hat, mich in die Crescent City am Mississippi zu begleiten, hat vielleicht sogar die Chance, Larry und mich dort live im Konzert zu erleben. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich unter www.janluley.de/neworleans

 
 
 

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